(Vielleicht schaffe ich es ja irgendwann öfter als einmal im Jahr einen Eintrag zu schreiben... Wahrscheinlich aber eher nicht...)
Ihr holden Leut' aus Nah und Fern!
Jetzt ist es offiziell. Das Jahr wird für mich unter dem bisher größten Projekt meiner künstlerischen Laufbahn stehen. Für Eibenstock im Erzgebirge ist dieses Jahr auch ein Festjahr, denn es steht unter dem Motto: Clara Angermann. Diese junge Frau kam vor 250 Jahren nach Eibenstock. Zu dieser Zeit ging es dem Erzgebirge gar nicht gut, der Bergbau stagnierte, Armut war weit verbreitet und es gibt gar Berichte über Hungersnöte! Clara brachte aus ihrer Zeit im Kloster (dort ist sie aufgewachsen, da sie fast ihre komplette Familie im Siebenjährigen Krieg verlor) eine besondere Art des Stickens nach Eibenstock: das Tambourieren. Jenes wird im Laufe der Zeit so populär, dass um 1900 die USA ein Konsulat in Eibenstock eröffneten!
Das Highlight des Jahres ist das Musical: Clara! (siehe rechts).
Und dafür übernehme ich die gesamte musikalische Leitung und die Komposition.
Ja - richtig gehört. Und ich sage euch: es wird bombastisch. Im April nehme ich mit zwölf wunderbaren Musikern und Musikerinnen und drei Tonmeistern vier Orchesterstücke auf, darunter eine große Ouvertüre, die meine Liebe zum Erzgebirge in Musik fasst. Es wird einen Chor und Tänze geben, Duette und Balladen, ein Sauflied und einen Tango - denn die ersten und besten Bandonions, auf denen Astor Piazolla und andere Größen spielten, kommen aus Carlsfeld, einem Ortsteil Eibenstocks.
Ich würde mich sehr freuen, euch im Herbst in Eibenstock zu treffen, der Kartenvorverkauf startet bald unter:
Doch auch die Comedy-Sparte kommt in den nächsten Monaten nicht zu kurz. Ich füge mal die Beschreibung meiner PR-Abteilung ein - viel Freude!
(Mit selbiger stehe ich übrigens wegen des Plakates links in leichtem Konflikt, mein Programm hätte ich so nicht unbedingt vermarktet, aber nun gut...)
Stabile Seitenlage einnehmen und Klappe halten. Hier kann Ihnen noch was beigebracht werden. Nicht weil der eilig hinzugezogene Herr Doktor reif an Jahren wäre und insofern über ein umfassendes Portfolio einschlägiger Erfahrungen verfügen würde. Ganz im Gegenteil. Der Tausendsassa und Anhänger diverser okkulter Praktiken studentischen Nachtlebens Klaus Frenzel ist lediglich begeisterter Großstadttheoretiker und Kenner einschlägiger musikalischer Ausdrucksformen, die er sich vor Zeiten in den einsamen Bergen von … Aber das würde hier zu weit führen. Fakt ist, Frenzel hat für Sie ein ziemlich wildes Sammelsurium starker Live-Acts auf Akkordeon und Klavier zusammengestellt, mit dem er gemeinsam mit Ihnen die Abgründe menschlicher Beziehungsprobleme auslotet.
Unter anderem geht er der Frage nach, wie bescheuert der Single aus der Werbung sein muss, der sich alle 11 Minuten über ein einschlägiges Dating-Portal im Internet in wildfremde Fake-Accounts verliebt? Außerdem räumt er mit dem Vorurteil auf, dass „Wer Klavier spielt, hat Glück bei den Fraun“. Vielmehr musste er die Erfahrung machen, dass ein Umzug von Aue nach Berlin sogar mit Red Bull keineswegs Flügel verleiht sondern selbige höchstens ruiniert. Da heißt es: Runter vom Pegasus und ab mit der Phantasie auf die Weide flachgeistiger Realitätswahrnehmung.
„Von Monogamie und anderen Zivilisationskrankheiten“ ist ein amüsantes musikalisch-komödiantisches Programm voller aberwitziger Ideen und neuer Songs aus der Feder des früheren Bergbühnenmitglieds Klaus Frenzel. Wozu er sich von Fall zu Fall Gäste aus dem Tournee Theater comediantes einlädt, wie etwa die mittlerweile auch hierzulande bestbekannt ukrainische Operndiva Valentina Bednarchuk. Wer in Eibenstock und Umgebung wohnt, hatte sicher schon einige Male Gänsehaut, wenn er ihre große Stimme bei Welthits von Elvis oder Lady Gaga beim Postplatzfest oder auf dem Fairtrade Markt Open Air erleben durfte.
Tja und dann passieren auch noch ganz andere Dinge:
Im letzten Herbst stand ich kurzerhand mit meiner liebsten englischen Punkband auf der Bühne. Der Bassist ist ausgefallen und so fragten die Pet Needs mich, ob ich nicht im Lido in Berlin aushelfen könnte.
Nunja, da ich in der UdK nicht nur klassische Musik und Dirigieren, sondern auch mehrere Kurse zu Bandmusik absolvierte (und ehrlich gesagt auch ab und zu bei Punkkonzerten mitten im Moshpit anzutreffen bin), sagte ich ja.
Und zehre bis heute von dieser Erinnerung.
Zum Abschluss etwas Politisches, falls die Beschäftigung damit jetzt keinen Mehrwert hat, wünsche ich alles Liebe und bis bald! Ansonsten:
Die Welt dreht am Rad, und ich frage mich ein wenig, warum wir verbal so unverschämt aufeinander einschlagen und wo sich Vernunft und Menschlichkeit derzeit verstecken. Ich möchte mich als Künstler nicht dogmatisch geben, doch fällt es mir zunehmend schwer, nicht klar politisch Stellung zu beziehen.
Ich beschäftige mich mit allen politischen Strömungen in Deutschland, rede mit fast allen Menschen die mir begegnen, weil ich wissen will, was die Leute beschäftigt. Ich habe zum Beispiel im letzten August ein Bürgerforum (auch in Eibenstock haha) moderiert und mich am nächsten Tag noch 1 h in der prallen Mittagssonne mit dem Spitzenkandidaten des Erzgebirgskreis der AfD unterhalten. Demnächst werde ich mein Geschichtsstudium an der Humboldt Universität abschließen.
Ich könnte jetzt, wie so viele es tun, bedenkliche und wahre Parallelen zur Weimarer Republik ziehen, erklären, dass die AfD ganz bewusst die Grenzen des sagbaren verschiebt ("Alice für Deutschland" - erntshaft?), das könnt ihr aber auch woanders nachlesen.
Ich möchte nur folgendes loswerden: als ich vor kurzem die Rede von Alice Weidel zu ihrer Nominierung zur Kanzlerkandidatin hörte, bekam ich Angst. Ich möchte nicht, dass dieses freiheitlich demokratische Deutschland ein Gesicht der Abschreckung, der Ausgrenzung und des Selbstmitleids trägt. Ich liebe das Grundgesetz, Gewaltenteilung und Demokratie (deswegen kritisiere ich das alles auch so gern). Und ich glaube, je weniger wir einander zuhören, die Gefühle von Menschen ignorieren und Probleme eher moralisieren anstatt sie anzupacken, desto gefährdeter ist diese, unsere Art des Zusammenlebens. Und dieses Selbstmitleid, die völlige Abstinenz von Empathie und Hoffnung, diese Verbohrtheit: das ist doch nicht nur sehr gefährlich, sondern einfach auch total unsexy, oder?
Danke dass ihr euch meinen Newsletter bis hierhin durchgelesen habt, das freut mich sehr! Und bitte verzeiht, dass ich in den letzten Zeilen etwas politisch geworden bin, das lag mir eben auf dem Herzen.
Alles Liebe und bis bald!
Es ist soweit.
A nei Gaar! Oder auf Hochdeutsch: Auch neues Jahr.
Und das beginnt ja wohl turbolent! Vor meinem Haus zum Beispiel versammeln sich gerade 2 Dutzend Bauern und 24 Lokführer. Dann bleibt wohl nur mit dem Fahrrad zu fahren und Tütensuppen zu essen, die wachsen ja an Bäumen.
In den letzten Wochen ist viel passiert.
Zum Beispiel habe ich mein erstes Musikvideo hochgeladen. Ein kleiner Einblick in einen meiner zahlreichen Nebenjobs, obwohl das hier sicherlich der merkwürdigste ist... Viel Spaß!
https://www.youtube.com/watch?v=LOwsmvqjkl0
(Oder einfach auf das Bild klicken)
Ansonsten stehen in nächster Zeit die folgenden großen Programme an:
23. & 24.01.2024 19:30 Uhr Konzertsaal Hardenbergstraße (UdK Berlin)
Konzert der Sinfonietta (UdK)
Diesmal stehe ich nicht vor dem Orchester sondern sitze mitten drin - am Bass! Äußerst aufregendes Programm (u.a. Brahms - Schickalslied mit dem großen Chor der UdK)
20.04.2024 19:00 Uhr Hotel Stadt Genthin
Soloprogramm! Von Monogamie und anderen Zivilisationskrankheiten...
So lautet der Titel meines ersten Soloprogramms von 2020. Sehen Sie jetzt die Wiederaufnahme vier Jahre später! Mit neuen und alten Liedern von mir und witzigen und interessanten Texten.
27.04.2024 20:00 Uhr Theater Lutherstadt Wittenberg
Wer mit dem Feuer spielt… Cabaret-Revue in Kooperation mit dem Tourneetheater Comediantes, den Karodancers und weiteren Künstlerinnen.
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